Fatih Sultan Mehmed Moschee
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IGMG-Moschee öffnet ihre Türen

Von Tamina Urbaniak am 02. Oktober 2010 15:20

RAPEN. In Zeiten, in denen Thilo Sarrazin mit marktschreierischen Thesen die Integrations-Debatte anheizt, lädt die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs (IGMG) ein, sich direkt an der Quelle zu informieren: Die Moschee an der Werderstraße 7 öffnet am Sonntag, 3. Oktober, ihre Türen für alle Besucher.

In der Zeit von 12.30 bis 16.30 Uhr ist Gelegenheit, offene Fragen zum islamischen Glauben beantworten zu lassen. Oder einfach nur den prächtigen Kuppelbau einmal von innen zu sehen. Nicht zuletzt, ein Glas Tee und eine Portion Lahmacun zu genießen. „Wenn wir hier leben wollen, müssen wir zusammenleben können“, bringt es IGMG-Jugendvertreter Yusuf Sarac auf den Punkt.

Seine Gemeinde plant jetzt auch, ein Jugendcafé zu bauen, und zwar im Gebäude der alten Moschee. „Das soll offen sein für alle, egal welchen Glaubens“, unterstreicht Sarac. Auch eine Jugend-Reise nach Istanbul ist Ostern kommenden Jahres geplant – auch dazu lädt die Gemeinde jenseits der Glaubens-Grenzen ein. „Bei der Eröffnung unserer Moschee im April sind wir mit vielen Bürgern ins Gespräch gekommen“, sagt Samet Simsek aus dem Gemeinde-Vorstand. „Daran wollen wir anknüpfen.“

                                                                       Quelle: Stimberg Zeitung
"So geht Integration"

Von Michael Dittrich am 25. April 2010 17:31


OER-ERKENSCHWICK. Manche türkische Frauen sitzen anfangs noch etwas zaghaft an ihren Tischen. Aber der Funke springt schnell über. „Aufeinander zugehen“ lautet am Sonntag das Motto beim „Fest der Kulturen und Religionen“ in der Mensa am Schulzentrum. Schon nach einer halben Stunde freut sich Pfarrerin Helene Kerkhoff über mehr als 230 Besucher.

„So geht Integration“, schreibt Bürgermeister Achim Menge ins Gästebuch. Und Pfarrer Clemens-August Holtermann sagt: „Nicht die Banken und die Wirtschaft dürfen unseren Lebenssinn bestimmen, sondern der Glaube an den einzigen Gott.“ Alle katholischen Gemeinden, die evangelische Gemeinde und die islamischen Gemeinschaften von der Klein-Erkenschwicker Straße (DITIP) und der Werderstraße (IGMG) machen mit bei dem Fest. Integration ist am Stimberg schon lange kein Fremdwort mehr. „Das waren damals keine Arbeitskräfte, die nach Oer-Erkenschwick gekommen sind. Das waren Menschen“, sagt Menge. Und der Bürgermeister hat gleich zum Beginn seiner ersten Amtszeit die Vertreter der christlichen und islamischen Gemeinden zu einem Treffen ins Rathaus eingeladen. Dieser „Stammtisch“ hat sich inzwischen fest als Christlich-Islamischer Arbeitskreis etabliert und auch dieses Fest der Kulturen auf die Beine gestellt. „Aufeinander zugehen soll Spaß machen“, sagt der Bürgermeister. Und das ist bei dem abwechslungsreichen Programm mit viel Gesang und Folklore nicht zu viel versprochen. Einen „Tanz der Derwische“ zeigt die Folkloregruppe von der Werderstraße. Viel Applaus gibt es auch für die „Mädchen des Anatoliens von der DITIP-Gemeinde Pfarrer Holtermann ist sichtlich zufrieden mit der großen Resonanz: „240 Stühle haben wir gestellt. Mehr Besucher hätten wir gar nicht in die Mensa hereinlassen dürfen.“ Nicht teilnehmen konnte leider die islamische Gemeinde von der Holtgarde wegene eines eigenen langfristig geplanten Festes. Holtermann: „Die sind nächstes Jahr ganz bestimmt dabei.
Dann gibt es eine Neuauflage dieser Begegnung.“

                                                                                                      Quelle: Stimberg Zeitung

Nachbarn schauen sich in Moschee um
Von Michael Dittrich am 05. Oktober 2011 09:07

OER-ERKENSCHWICK. Die Türken nennen sie Köfte, für Deutsche sind es einfach Frikadellen. In etlichen Rapener Haushalten bleibt am Sonntag und Montag jedenfalls die Küche kalt. Denn bei den Nachbarn von der Islamischen Gemeinde Milli Görüs (IGMG) brutzeln leckere Sachen auf dem Grill und Kebab am Spieß.

Führung durch die schmucke Moschee an der Werderstraße: Özkan Kocaoglu, Ahmet Pamuk, Yasemin Pazar und Annette Fust mit Freundin Reinhild.

„Wir freuen uns, dass so viele deutsche Mitbürger zu unserem Gemeindefest kommen“, sagt Ahmet Pamuk. Der Rapener ist Sozialwart im Vorstand der Gemeinde und auch zuständig für die Kontakte zu den anderen Kirchengemeinden, Kindergärten, Schulen und Vereinen.

Erst vor einem Jahr wurde die schmucke Moschee an der Werderstraße nach längere Bauzeit endlich eingeweiht. „Seitdem ist unserer Gemeindeleben noch viel intensiver geworden“, meint Pamuk. Das gemeinsame Beten mache jetzt noch mehr Spaß und im Keller seien mehrere Klassenräume – nicht nur für den Koran-Unterricht. „Die Jugendlichen lernen dort zum Beispiel auch, was zum Heiraten alles dazugehört“, sagt Bildungsobmann Özkan Kocaoglu. 150 männliche Mitglieder zählt die Glaubensgemeinschaft. Mit Frauen und Kindern sind es rund 500 Menschen. Auch während des zweitägigen Festes halten die Moslems die Zeiten für die fünf täglichen Gebete genau ein. Ansonsten steht die Moschee auch allen Besuchern offen. Pamuk und Özkan führen Interessierte durch das Gotteshaus und erklären ihnen, welche Funktionen Hodscha und Muezzin ausüben.

Auch Annette Fust, die Vorsitzende der Frauengemeinschaft von St. Marien, schaut sich die Moschee von innen etwas genauer an. Integrationsprobleme sieht Pamuk in Rapen nicht. „Auch Mitglieder der beiden anderen islamischen Gemeinden besuchen uns beim Tag der offenen Tür.“ Derweil hat Ayhan Akyuz an der Kasse alle Hände voll zu tun. Die eckigen blauen Chips, die er gegen Geld eintauscht, sind nicht fürs Roulettespiel gedacht. Die Chips dienen als 50-Cent-Wertmarken, beispielsweise für den Kauf von leckeren türkischen Süßigkeiten. Diese Leckereien sind auch bei den deutschen Besuchern aus der Nachbarschaft sehr beliebt.

                                                                           Quelle: Stimberg Zeitung